Traum von der weltweiten Nr. 1
Veolia ist 2003 entstanden als Nachgeburt des finanzpolitischen Crashs von Vivendi Universal, eines Konzerns, der in der Zeit des Hypes globaler Börsenspekulationen sich anschickte, die weltweite Nr.1 aller Megaplayer im Medienbereich zu werden. Sechs Jahre vor dem weltweiten Zusammenbruch der Finanzblase zerplatzte für den Vivendi Vorstandsvorsitzenden Jean-Marie Messier der Traum vom Mister Universe im Bankrott mit dem größten Kapitalverlust in der Geschichte aller französischen Unternehmen. Geprellte Anleger aus aller Welt klagen z.T. bis heute. Inzwischen hat Veolia Wasser mit 8400 Betreiberverträgen den Traum Messiers scheinbar doch noch erreicht. Zumindest in der Welt der privaten Wasserversorger ist der Konzern die unbestrittene Nr. 1! Das noch nicht verjährte Schicksal der Mutter vergessen gemacht? Zweifler sind da wohl Realisten. Allein in 2008 verlor Veolia 70% seines Börsenwerts, während die Nettoschulden auf problematische 16,33 Mrd. € anwuchsen (bei nur 5,727 Mrd. € langfristig verfügbarer Finanzaktiva)...........
Im Bereich der Wasserversorgung rechnen sich Investitionen z.B. in Rohre erst in einem Zeitraum von 30 Jahren, Maßnahmen zum Schutz der Grundwasserressorcen z.T. noch viel später. Veolias Horizont ist der Abrechnungszeitraum eines Jahres, wenn nach der Bilanz Shareholder den Daumen heben oder senken. Im nächsten Jahr kann alles schon ganz anders sein. Wer will da langfristige Investitionen befürworten? Kein Anleger wird darauf wetten, dass Veolia die nächsten 30 Jahre überlebt. Bis dahin sind sicher noch ganz andere Träume von der No. 1 of the world milliardenschwer geplatzt.